Bobath-Konzept für Erwachsene

Wenn das Zentrale Nervensystem nicht so recht mitspielt

Beim Bobath-Konzept für Erwachsene handelt es sich um einen multidisziplinären rehabilitativen Ansatz in Therapie und Pflege von Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems.

 

Angewandt wird das Bobath-Konzept in der Behandlung von Säuglingen, Kindern und Erwachsenen mit zerebralen Bewegungsstörungen, sensomotorischen Störungen und neuromuskulären Erkrankungen wie Schlaganfall, Multipler Sklerose, intrazerebraler Blutung, Schädel-Hirn-Trauma, Erkrankungen des Rückenmarks, Enzephalitis, Hirntumoren, Morbus Parkinson und peripheren Nervenschädigungen.

 

Das Konzept beruht auf der Annahme der „Umorganisationsfähigkeit“ (Plastizität) des Gehirns. Das bedeutet, dass gesunde Hirnregionen, die zuvor von den erkrankten Regionen ausgeführten Aufgaben diese neu erlernen und übernehmen können.

 

Häufig sind bei traumatischen Hirnschädigungen nicht die eigentlichen Kontrollzentren zerstört, sondern lediglich Verbindungswege unterbrochen. Diese können mit konsequenter Förderung und Stimulation des Patienten mit entsprechenden Bewegungsmustern durch alle betreuenden Personen neu gebahnt werden. Verloren gegangene Funktionen – zum Beispiel nach einem Schlaganfall – können durch Vernetzung und Intensivierung anderer Hirnbereiche wiedererlangt werden. Dies wird nur durch die enorme Plastizität unseres Gehirns bis ins hohe Alter ermöglicht.